News & Presse
Aktuelles aus unserer Sozietät

Die Geschäftsleitung der taskforce gewinnt durch Emanuel von Stosch zusätzliche Expertise und eine wertvolle Persönlichkeit
Anfang Februar konnten wir den erfahrenen Manager und Berater Emanuel von Stosch als Partner und Mitglied der Geschäftsleitung für die taskforce gewinnen.
Seitdem berät von Stosch unsere Kunden mit maßgeschneiderten Lösungen und Konzepten zur erfolgreichen Besetzung von Positionen und Interim Mandaten in der ersten und zweiten Führungsebene sowie für strategisch bedeutsame Projekte.
Dank seiner in mehr als 20 Jahren geschärften Management- und Beratungskompetenz, u.a. als Geschäftsführer von Wirtschaftsverbänden aus der Bauzulieferindustrie, kennt er die Prozesse und Abläufe in Unternehmen aus dem Effeff. Als langjähriger Partner und Mitgesellschafter einer renommierten Schweizer Personalberatung verfügt er zudem über profunde Erfahrungen in der Analyse von mittelständischen Unternehmensstrukturen sowie in der nachhaltigen Besetzung von Fach- und Führungspositionen.
Strategisches Vorgehen, ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten und die unternehmerische Einstellung sind die Stärken des dreifachen Familienvaters. Unseren Kunden bietet er neben tiefen Branchenkenntnissen in den Bereichen Bau, Bauzulieferer sowie Gebäude- und Elektrotechnik ein breites Netzwerk im nationalen und internationalen Umfeld.
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Procurement Manager Dr. Stephan Gutthal wird neuer Associate der taskforce
Dr. Stephan Gutthal übernimmt als CPO und COO operative Verantwortung in den Bereichen Einkauf und Supply Chain Management. Umfassende Fach- und Führungskompetenzen entwickelte er in 25 Jahren bei Accenture und bei PRTM (heute PwC) sowie bei der Deutschen Annington (heute Vonovia) in der Immobilienwirtschaft, bei der BP in der Ölindustrie, bei Kontron (heute S&T) in der High-Tech-Industrie und bei Hensoldt in der Rüstungsindustrie, überwiegend im Zusammenhang mit Private Equity Investments durch Terra Firma, Warburg Pincus, Triton und KKR.
Seine fachlichen Schwerpunkte liegen im strategischen und operativen Einkauf, in der Lager- und Transportlogistik, bei Reorganisationen, beim Turnaround Management, bei Due Diligences und bei Post-Merger-Integrations. Er war an drei IPOs und deren Vorbereitung beteiligt.
Über zehn Jahre war Dr. Stephan Gutthal Führungskraft in der produzierenden Industrie mit Budgetverantwortung bis zu 550 Mio. Euro. Er führte disziplinarisch und fachlich bis zu 120 Mitarbeiter in Deutschland, Frankreich, China, Malaysia, Taiwan, Südafrika, Kanada und in den USA. Aufgrund seines Fokus in der High-Tech-Hardwareindustrie ist er in Ostasien und Nordamerika mit Lieferanten der Halbleiter- und Elektronikindustrie gut vernetzt.
Der promovierte Ingenieur für Luft- und Raumfahrttechnik ist in Berlin geboren und aufgewachsen und hat seit März 2021 mit seiner Frau seinen Lebensmittelpunkt auf Madeira. In seiner Freizeit bereist er gerne die Welt, insbesondere Südostasien, Namibia und die USA und ist ein begeisterter Besucher von Motorsportveranstaltungen. Er steht weltweit für Einsätze als Interim Executive zur Verfügung.
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Unternehmenstransformation zur strategischen Nachhaltigkeit – Grundlagen für eine Environmental Social Governance (ESG)
von taskforce Partner Dr. Dieter Brenken
Environmental Social Governance (ESG) bedeutet für Unternehmen, Ihre Überlebensfähigkeit zugleich kritisch und innovativ neu zu gestalten. Hierzu müssen sie sich mit einer nachhaltigen Unternehmensstrategie klar gegenüber ihren Stakeholdern in der Ökosphäre, sozialen Sphäre und ökonomischen Sphäre positionieren.
1. Nachhaltigkeit: Woher bekomme ich Orientierung für die Unternehmensführung?
Klimawandel und ökologische Probleme sind Veränderungen unserer natürlichen Umwelt. Ihre abnehmende Regenerations- oder Anpassbarkeit verursachen Kipppunkte, deren Wahrnehmbarkeit häufig erst mit (naturwissenschaftlicher) Forschung dokumentiert, analysiert und prognostiziert werden kann. Schlussfolgerungen daraus sind durch Unschärfen, widersprüchliche Diskussionen und folglich Konflikte bei der Suche nach erfolgreichen Lösungen geprägt.
Wie können Unternehmen auf diese Herausforderungen reagieren? Eine relevante Unternehmensantwort beginnt mit einer Analyse, wie die Nachhaltigkeitssphären Umwelt und Gesellschaft und ihre Wechselwirkungen sich auf die eigene Wettbewerbsposition auswirken und welche wahrscheinlichen Zukunftsbilder sich daraus ergeben. Der so zu gewinnende ökologische Footprint gibt eine Orientierung zu der Grundsatzfrage “Planet first” statt “Profit first” und einem ursächlichen Verständnis. Ein Analyseeinstieg in die Vielfalt durchaus widersprüchlicher regulatorischer Initiativen und internationaler Standards erschwert eher das Finden strategisch relevanter Nachhaltigkeits- und Wettbewerbsmaximen.
2. ESG: Herausforderung an die Unternehmenstransformation
Die zentrale unternehmerische Frage ist: Befindet sich ein Unternehmen bereits in einer Krise der Nachhaltigkeit (Mobilität, Energie …), in der z.B. Regulatoren bereits eingreifen oder gibt es für das Unternehmen strategische Potenziale, um mit nachhaltigen Geschäftsmodellen seine Wettbewerbsfähigkeit mit regulatorischen Freiräumen sicherzustellen und weiterzuentwickeln (Bauen, Wohnen, Lebensmittel …).
Fundament und Maßstab dieser Standortbestimmung des Unternehmens sind das mobilisierbare Wissen und Können, vor allem aber auch seine Werte und Kultur sowie Kapitalausstattung, die die Handlungsfähigkeit und mögliche Übernahme von Verantwortung hinsichtlich seiner Nachhaltigkeit ausmachen.
Die zentralen Fragen für die Unternehmenstransformation lauten: Wofür soll das Unternehmen am Markt mit seinem Zweck, Werten, Prioritäten stehen und wohin soll es sich in den nächsten Jahren mit welchen Geschäftsmodellen, in welchem Ausmaß und Zeithorizont entwickeln.
Auch die Governance als Gesamtheit an Vereinbarungen und Praktiken, wie die Führung eines Unternehmens und sein Überwachungsorgan miteinander zusammenarbeiten sollen, muss sich wandeln. Auf dem Weg zur Sustainability muss die Governance neben den ökonomischen Zielen auch die sozialen und ökologischen Sphären des Unternehmens einbinden.
3. Strategieformulierung: Innovatives Denken zur unternehmerischen Konfliktbewältigung im ESG-Kontext
Ausgehend von der Unternehmensvision und -mission ist die Unternehmensstrategie nach den ökologischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Bedingungen und Erfolgsfaktoren neu zu formulieren. Mittelfristige Programme oder Projektbündel sind auszuarbeiten. Wie und wo kann das Unternehmen nachhaltiger ausgestaltet werden und welche Maßnahmen müssen dazu ergriffen werden, um dabei seine Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.
Kurz- und langfristige finanzielle und nicht-finanzielle Ziele sind zur Bewältigung u.a. folgender Konflikte auszubalancieren:
- Wo sind Nachhaltigkeitsinnovationen und -investitionen erfolgversprechend: Wo führt unternehmerisches Handeln direkt bei Rohstoffen, in Logistik und der Produktion oder indirekt durch Nutzung oder Entsorgung zu einem positiven Impact?
- Wie können Nachhaltigkeitsinvestitionen aus dem operativen Cashflow finanziert werden – Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen – oder wird externer Cashflow erforderlich werden?
- Welche Investitionen sind für eine nachhaltige Wettbewerbsstrategie erforderlich und welche Divestments empfehlenswert, um auf den Märkten (Absatz, Finanzen, Mitarbeiter, Beschaffung …) bestehen zu können?
- Können ggf. anfänglich niedrigere Renditen nach der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie mittelfristig wieder verbessert werden?
In der Strategieverabschiedung macht ein integrierter Business Case zwischen Führung und Überwachungsorgan klar, auf welchen Zielen, Annahmen und Maßnahmen ein mehrjähriges Arbeitsprogramm des Unternehmens basiert.
4. Strategieumsetzung: Dimensionen einer gelingenden Unternehmenstransformation
Für die Transformation des Unternehmens entlang der an Nachhaltigkeitserfordernissen ausgerichteten strategischen Ziele müssen wenigstens folgende zentrale Dimensionen beachtet werden:
Die Neuausrichtung des Unternehmens verlangt die Finanzierung strategischer Programme. Hierzu ist den Finanziers (intern, extern) eine auf Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit ausgerichtete Equity-Story zu vermitteln, die transparent und glaubhaft darlegt, wofür und warum das Unternehmen die Finanzierung benötigt. Standards zu Sustainable Finance werden auch international vermehrt entwickelt und ihre Einhaltung verlangt.
Glaubwürdigkeit ist eine zentrale Qualität für erfolgreiche Personalführung. Eine auf Nachhaltigkeit gerichtete Stakeholder-Zielsetzung verlangt von Mitarbeitern zusätzlich eine deutlich über die traditionellen ökonomisch-technischen Zielsetzungen hinausgehende Fach- und Führungskompetenz. Damit Nachhaltigkeitsziele die richtigen Anreize für das Management bewirken, ist eine damit verbundene Incentivierung des (Top)Managements erforderlich.
Um bei der Umsetzung strategischer Programme sowohl die Risiken von Fehlentwicklungen als auch zusätzliche Chancen erkennen zu können, muss das Controlling und Risikomanagement um Nachhaltigkeitsaspekte im nicht-finanziellen Bereich weiterentwickelt werden (Sustainable Reporting) und für Transparenz sorgen.
Neben der operativen Organisation, die das Tagesgeschäft erledigt, sollte in einer mehrdimensionalen Organisation ein wirksames Programm- und Projektmanagement für die Umsetzung der strategischen Nachhaltigkeitsprogramme aufgesetzt werden. Hierbei sind exekutive Kompetenzen vorzusehen, um besonnenes, aber konsequentes Gegensteuern bei Fehlentwicklungen sicherstellen zu können.
5. Fazit: ESG-fokussierte strategische Unternehmenstransformation
Eine nach ESG verfolgte Unternehmensvision, -mission und -strategie reduziert für das Unternehmen deutlich die Komplexität. Dieser Kompass bietet bei Entscheidungen und Kommunikation gegenüber allen Stakeholdern eine klare Orientierung.
Die kontinuierliche Transformation des Unternehmens zu einem ebenso nachhaltig wie profitabel im Wettbewerb agierenden Unternehmen muss trotz Dilemmata, Widerständen und Konflikten sichergestellt werden.
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Erfahrener Bau- und Immobilienmanager verstärkt seit 15.10. die taskforce als Partner
Klaus-Peter Stöppler verfügt über zweieinhalb Jahrzehnte Branchenerfahrung in der Bauwirtschaft, der Versorgungswirtschaft und der Immobilienbranche, davon zehn Jahre auf Geschäftsführungs- und Geschäftsleitungsebene in mittelständischen Unternehmen und Konzernen. Im technisch geprägten Umfeld, hat er Unternehmen sicher durch Gründungs-, Wachstums- und Stabilisierungsphasen geführt. Vor dem Hintergrund seiner beruflichen Wurzeln im Baumanagement liegt sein Fokus neben konsequenter Kostenoptimierung stets auf der Ausrichtung der Unternehmen an den Bedürfnissen von Kunden und Märkten. Seine Arbeitsweise ist geprägt von hoher Wandlungsfähigkeit und Offenheit sowie dem schnellen und stabilen Vertrauensaufbau zu Mitarbeitern und Kunden.
Das Managerprofil von Klaus-Peter Stöppler richtet sich in erster Linie an mittelständische Unternehmen und Konzerne des (Corporate) Real Estate Managements, des Bauhaupt- und Baunebengewerbes sowie des Property- und Facilitymanagements, die eine leistungsfähige Organisation aufbauen oder weiterentwickeln möchten sowie an Unternehmen, die in anspruchsvollen Situationen Entwicklungspotenziale heben und besondere Herausforderungen meistern wollen.
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Motivierende Führung im Mandat
Um das Vertrauen von Kollegen und Mitarbeiterteams zu gewinnen, muss es ihnen zunächst einmal gegeben werden.
Von taskforce Partner Jörg Müller
Wenn Interim Manager ihre Mandate starten, müssen sie umgehend und oft unter erschwerten Bedingungen Führungsverantwortung übernehmen. Denn erstens kennen die Mitarbeiterteams des Mandanten den externen Manager noch nicht und zweitens stehen sie nicht selten bereits unter erheblichen Erwartungs- und Anpassungsdruck. Um Mitarbeiter und Managementkollegen gut abzuholen, einzubinden und überzeugend zu den vereinbarten Mandatszielen zu führen, bedarf es ausgeprägter Führungserfahrung und eines besonderen Fingerspitzengefühls für Menschen und die spezifische Situation des Unternehmens. Will man dieser Herausforderung gerecht werden, lohnt der regelmäßige Blick in die Führungsliteratur. Folgt man etwa der einschlägigen Motivationsforschung, dann gibt es im Kern vier grundlegende Ziele, nach denen Mitarbeiter streben und deren Berücksichtigung daher eine zentrale Voraussetzung erfolgreichen Führungshandelns ist.
Wohl alle Menschen
… suchen einen Sinn, in dem was sie selbst und was ihre Organisation tun,
… wünschen sich in ihrer Arbeit Autonomie und Gestaltungsfreiheit,
… wollen sich persönlich weiterentwickeln und gute Leistung erbringen,
… suchen Identifikation und Zugehörigkeit.
Setzt man in der Führungsarbeit darauf, dass Menschen grundsätzlich bereit sind, sich zu engagieren und produktiv einzubringen, so schafft Vertrauen die Grundlage. Das erfordert allerdings, auf klassisches „Command & Control“ sowie Mikromanagement weitgehend zu verzichten und extrinsische Motivation wo immer möglich durch intrinsische Motivation zu ersetzen – zumal Kontrolle und finanzielle Anreize meist nur sehr begrenzten Einfluss auf die Motivlage der Mitarbeiter haben, zum Teil sogar kontraproduktiv wirken und langfristig zu Demotivation führen können.
Insbesondere jüngere Mitarbeitergenerationen blicken zunehmend kritisch auf die Grenzen eines einseitig auf Leistungsoptimierung ausgerichteten Wirtschaftssystems mit reiner Präsenzarbeit, überbordenden Überstunden und destruktivem Konkurrenzdruck. Gerade bei Menschen der Generation Y und Z stellt heute die Sinnfrage sogar Karriereoptionen oder Bonuszahlungen in den Schatten und entsprechend selbstbewusst werden die Grenzen zwischen Leben und Arbeiten neu ausgehandelt. Vor dem Hintergrund des wachsenden Fachkräftemangels und immer knapper werdender Mitarbeiterressourcen in vielen Branchen und Berufsfeldern formulieren Mitarbeiter ganz generell ihre Wünsche und Bedürfnisse viel direkter und weniger kompromissbereit.
Die grundsätzlichen Motivationstreiber haben sich allerdings nicht verändert. Im Gegenteil: Gerade die Jüngeren sind bereit, sich über das gängige Maß hinaus zu engagieren, wenn sie in Projekten von Anfang an eingebunden, auf Ziele eingeschworen und ihnen hinreichend Vertrauen und Gestaltungsräume gegeben werden. Deshalb ist Führung zu besonderer Leistung heute keine Frage bloßer Moden oder Trends, sondern beruht auf der Akzeptanz von Prinzipien, die sich aus grundlegenden menschlichen Bedürfnissen ableiten.
Vier zentrale Motivationstreiber
Sinn
Menschen wollen verstehen, warum sie etwas tun und welchen Beitrag sie leisten. Daher sollten Führungskräfte stets die Ziele ihrer Organisation und den Beitrag jedes Mitarbeiters kommunizieren. Legendär ist das Beispiel eines Hallenfegers bei der NASA. Als Präsident John F. Kennedy ihn bei einem Besuch fragte, was er mache, antwortete er, er helfe der amerikanischen Nation, zum Mond zu fliegen. Dieser „Purpose“ treibt ihn an und lässt ihn Höchstleistungen erbringen.
Autonomie & Gestaltungsfreiheit
Menschen schätzen ihre Freiheit. Zu enge Führung führt hingegen oft zu Frustration, etwa wenn durch Mikromanagement kaum Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheit bleibt. Wie schafft man aber Autonomie in Bereichen, in denen die Aufgaben eng umrissen sind? Gibt man Mitarbeitern die Möglichkeit, bei der Verbesserung von Abläufen mitzuwirken und delegiert Aufgaben auch außerhalb ihrer Routinen an sie, fühlen sich die meisten bereits hinreichend gesehen und positiv motiviert.
Weiterentwicklung
Der Wunsch, Dinge besser zu machen und, Neues zu lernen, ist bei den meisten Menschen angelegt. Um diesem Bedürfnis Rechnung zu tragen, hört man am besten gut zu und bietet dann möglichst passende Möglichkeiten der Weiterbildung und Qualifizierung auch jenseits üblicher Standards an.
Identifikation & Zugehörigkeit
Menschen sind soziale Wesen. Ihr Wunsch sich zu Gruppen zusammenschließen und Beziehungen aufzubauen, ist eines der wesentlichen Elemente für den Zusammenhalt von Unternehmen. Die Ermöglichung persönlicher Nähe ist daher insbesondere auch bei der Gestaltung von Home Office-Regelungen und beim Onboarding neuer Mitarbeiter zu beachten.
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Interim Management ist ein Netzwerkgeschäft geprägt von Respekt, Vertrauen und Ausdauer
Ein Gespräch mit Markus Heimbrodt, Chief Sales Officer der taskforce
Markus, Du verfügst über langjährige Branchenkenntnisse und Erfahrungen als Manager, Partner und Vertriebsspezialist. Was sind die zehn wichtigsten Eigenschaften, die ein erfolgreicher Interim Manager braucht?
Das ist eine ebenso gute wie herausfordernde Frage. Man kann da durchaus unterschiedliche Prioritäten setzen, aber aus meiner Sicht kommen an erster Stelle Erfahrung und Know-how im Sinne von Wissen, eine hohe Methodenkompetenz und ein souveränes Auftreten. Dazu gehören unbedingt auch Freude am Kontakt mit Menschen, Neugier auf neue Organisationen und die ausgeprägte Fähigkeit, neue Situationen schnell zu erfassen und in Bezug auf Menschen und Ziele zu gestalten. Zudem muss ein Interim Manager In der Lage sein, schnell Netzwerke in der Mandantenorganisation aufzubauen, „Förderer“ und „Gegner“ unterscheiden können und empathisch, klar und zielgerichtet kommunizieren. Alles in allem erfordert erfolgreiches Interim Management ein glaubhaftes und zeitgemäßes Führungsverhalten im Sinne von zuhören, beteiligen, befähigen und Verantwortung delegieren, um gemeinsam die Mandatsziele zu erreichen.
Ein gutes Netzwerk ist essenziell für diesen Job, wie erarbeitet und vor allem wie erhält man sich gute Kontakte?
Nur wenige Menschen starten mit starken Netzwerken in ihren Beruf, jedoch verfügt wohl jeder zumindest über ein unbewusstes Netzwerk. Sich dieses bewusst zu machen, im Sinne von festzuhalten, wen man alles kennt, ist aus meiner Sicht der Ausgangspunkt. Darunter können aktuelle oder ehemalige Kunden, Mitarbeiter bzw. Kollegen sein, Freunde, Familie, Nachbarn und sogar Mitglieder des Sportvereins zählen ebenfalls zu unserem Netzwerk.
Eine für mich wesentliche Erfahrung war, dass jeder Netzwerkkontakt mit einem Erstkontakt mit einem mir zunächst unbekannten Menschen beginnt. Auch meine besten Freunde habe ich ja irgendwann einmal zum ersten Mal getroffen. Besonders wichtig ist, dass man gut zuhören kann, denn es geht zunächst einmal weniger darum, die eigene Botschaft unterzubringen, sondern vielmehr darum, Vertrauen aufzubauen. Ich gehe bewusst mit einem Lächeln in jedes professionelle Gespräch, auch wenn ich nur telefoniere. Des Weiteren suche ich Netzwerkkontakte nicht nur danach aus, wer mir nützlich sein kann, das verzerrt meiner Meinung nach das Bild vom Netzwerken, das immer ein Geben und Nehmen sein sollte. Natürlich gehe ich zum Beispiel bei der Ansprache neuer Kontakte selektiv vor, jedoch bewerte ich nicht nach „Business“-Nutzen. Wichtiger ist mir die Sympathie und die Fähigkeit, Beziehungen aufzubauen. Meine Maxime dazu lautet: „das Geschäft folgt der Beziehung“.
Die meisten Menschen nutzen ihr Netzwerk zu wenig. Ich bin jedes Mal überrascht, wie gerne mir meine Kontakte helfen und mich bei meinen Fragestellungen unterstützen. Natürlich darf das keine Einbahnstraße sein, ich muss auch behilflich sein, so dass am Ende eine Win-Win-Situation entsteht.
Und wie gestaltest Du die Netzwerkpflege?
Wie alle Beziehungen müssen Netzwerke sorgsam gepflegt werden. Dabei hilft mir bei taskforce die systematische Wiedervorlage über unsere CRM-Plattform. Da mache ich mir, im Einvernehmen mit meinem Gesprächspartner, Notizen zu dem was ich mit ihm zuletzt besprochen habe. Das können gemeinsame Interessen oder Themen sein, an die man anlassbezogen wieder anknüpfen kann. Die Ansprache erfolgt mal telefonisch, mal einfach nur per E-Mail oder ganz klassisch durch eine Postkarte, etwa zu besonderen Anlässen wie den Jahreswechsel, Geburtstage oder dergleichen.
Die zehn wichtigsten Eigenschaften erfolgreicher Interim Manager
- Erfahrung und Know-how im Sinne von Wissen
- Methodenkompetenz
- Souveränes Auftreten
- Freude am Kontakt mit Menschen
- Neugierde auf neue Organisationen
- Sehr gute Fähigkeiten neue Situationen schnell zu erfassen und in Bezug auf Menschen und Organisation zu gestalten
- In der Lage sein, schnell Netzwerke in der Organisation aufzubauen
- „Förderer und Gegner“ unterscheiden können
- Sehr gute zielgerichtete Kommunikation
- Moderne Führung im Sinne von Partizipation, Delegation, Verantwortung abgeben
Du hast betont, wie wichtig es ist, Vertrauen aufzubauen. Welche Faktoren sind dabei ausschlaggebend?
Eine positive Grundeinstellung und die Wertschätzung des Gegenübers, egal über welchen Kanal, sind mir am wichtigsten. Und: gut zuhören können, frei nach dem Motto: „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“. Die Sprache sollte gut strukturiert sein, die Kommunikation auf den Punkt gebracht, wenn möglich habe ich Beispiele im Gepäck. Ich bin immer gut vorbereitet auf mein Gegenüber, informiere mich über den Gesprächspartner und schaue, ob wir gemeinsame Kontakte haben, auf die ich mich beziehen kann. Das bringt manchmal einen Vertrauensvorschuss.
Geduld spielt bei der Anbahnung von Projekten sicher ebenfalls eine Rolle. Woher nimmst Du die Gelassenheit, abzuwarten, bis der Mandant seine Entscheidung für eine Zusammenarbeit getroffen hat?
In diesem Geschäft haben wir in der Regel sehr lange Verkaufszyklen. Nur sehr selten kommt es vor, dass wir einen (Erst-)Kontakt haben, bei dem wir direkt ein Thema als Ausgangspunkt für ein Mandat platzieren können. Hier halte ich es mit der Weisheit „Das Gras wächst nicht schneller, wenn ich dran ziehe“. Mein Ziel ist es, bei meinem Gegenüber „haften“ zu bleiben, das heißt, er soll an mich denken, wenn er irgendwann mal ein Thema lösen, sprich besetzen muss. Die aktuelle Herausforderung durch Corona ist, dass wir nicht mehr an einem Tisch sitzen, sondern „nur“ am Monitor in Kontakt treten. Da ist der persönliche Kontakt in der Regel natürlich wertvoller. Zudem merkt mein Gesprächspartner selbstverständlich, wenn ich Druck habe, weil ich verkaufen muss. Das kommt nicht gut an und wirkt tendenziell unseriös. Dem begegne ich, indem ich mir klarmache, dass ich nicht immer gewinnen muss. Eine Haltung, die mir auch in der Freizeit bei meinem Sport zugutekommt. Oft bin ich erstaunt darüber, dass sich Menschen bei mir melden, zu denen ich vor langer Zeit einmal einen Kontakt hatte. Darüber freue ich mich und es bestärkt mich in meinem Weg.
Herzlichen Dank für das informative Gespräch, Markus.
Markus Heimbrodt ist als Chief Sales Officer für die Führung und Weiterentwicklung des Sales Teams der taskforce verantwortlich. In der Kundenberatung betreut er überwiegend mittelständische Kunden bei der Auswahl und Besetzung anspruchsvoller interimistischer Positionen in Linien- oder Projektverantwortung. Der zweifach diplomierte Pädagoge und Betriebswirt mit langjähriger Managementerfahrung ist seit 2011 als Berater in der Besetzung von temporären Managementpositionen bei der taskforce tätig.
Falls Sie interessiert sind, im Team von Markus Heimbrodt zu arbeiten, schauen Sie gerne auf unsere Karriereseite – dort gibt es Stellen für Berufseinsteiger wie auch für Professionals https://www.taskforce.net/de/sozietaet/karriere .
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