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01.08.2022

Die WHW Hillebrand Gruppe in Wickede an der Ruhr bietet mit über 600 Mitarbeitenden Beschichtungstechnologien für die Automobilindustrie. Erklärtes Ziel der Digitalisierung im Unternehmen ist die systematische Erschließung von Wettbewerbsvorteilen durch schnelle, transparente und fehlerreduzierte Prozesse. Mein Auftrag war die professionelle Vorbereitung der digitalen Transformation.

Zunächst erfasste ich in einem IT-Assessment den Stand der IT bei 27 Themengruppen aus IT-Management, Software, Hardware, Projekten und Betrieb, vervollständigt durch Inter-views mit allen IT-Mitarbeitenden und strategischen IT-Partnern. Für 20 Beanstandungen gab ich Empfehlungen zur unmittelbaren Umsetzung und berücksichtigte sie in der IT- und Digitalisierungsstrategie.

Über einen von mir entwickelten Digitalisierungskatalog mit über 100 Fragen an IT und alle Fachbereiche wurde der Grad der digitalen Readiness in IT und Unternehmen ermittelt und visualisiert: Wie ist die Einschätzung der IT, des eigenen Verantwortungsbereiches, der Gesamtorganisation und ihrer Kultur? 

Mit den gewonnenen Informationen verfasste ich, in Abstimmung mit dem IT-Management, die IT- und Digitalisierungsstrategie für die nächsten vier Jahre: Eine IT-Vision u.a. mit Zielen, Budget, Services, Organisation und dem Fokus auf digitale Geschäftsprozesse und Leis-tungen für Kunden. Damit entstanden optimale Voraussetzungen, in konkreten Maßnahmenplänen die Digitalisierung vorzubereiten und künftig die IT in die Lage zu versetzen, Digitalisierung nicht mehr nur zu beraten und umzusetzen, sondern auch zu treiben und zu gestalten:

  • 40 Maßnahmen zur Steigerung der digitalen Readiness der IT: u.a. Softwarestandar-disierung, Etablierung interner Business Process Consultants, Einführung IT-Service-Desk nach ITIL, Auflösung von Schatten-IT.

Da Digitalisierung die gesamte Organisation betrifft, gehörten auch Maßnahmenpläne für das Management zu meinem Aufgabenspektrum:

  • Sechs Maßnahmen der Geschäftsführung, u.a. Etablierung einer Digital-, Fehler-, Veränderungs- und Lernkultur.
  • Neun Maßnahmen der Führungskräfte, u.a. Prozessverantwortung, Personalbereit-stellung, digitales Denken.

Zum Einstieg in die digitale Transformation erfasste und klassifizierte ich aus Fachbereichen und laufenden Projekten über 150 Digitalisierungspotenziale. Eine zentrale Managementinstanz entscheidet anhand definierter Kriterien nun, welche Potenziale in welcher Reihenfol-ge realisiert werden. Anschließend konnte ich noch die konkrete Umsetzung der vorbereitenden Maßnahmen unterstützen sowie neue Rollen und Prozesse beschreiben.

Da es sich bei der Digitalisierung um grundsätzliche, häufig auch organisatorische und kulturelle Veränderungen handelt, initiierte ich ein entsprechendes Change-Management, das Bedenken ernst nimmt und die Vorteile der Veränderung vermittelt.

Text: Christian Hempell