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27.10.2021

Ein Gespräch mit Markus Heimbrodt, Chief Sales Officer der taskforce

Markus, Du verfügst über langjährige Branchenkenntnisse und Erfahrungen als Manager, Partner und Vertriebsspezialist. Was sind die zehn wichtigsten Eigenschaften, die ein erfolgreicher Interim Manager braucht?

Das ist eine ebenso gute wie herausfordernde Frage. Man kann da durchaus unterschiedliche Prioritäten setzen, aber aus meiner Sicht kommen an erster Stelle Erfahrung und Know-how im Sinne von Wissen, eine hohe Methodenkompetenz und ein souveränes Auftreten. Dazu gehören unbedingt auch Freude am Kontakt mit Menschen, Neugier auf neue Organisationen und die ausgeprägte Fähigkeit, neue Situationen schnell zu erfassen und in Bezug auf Menschen und Ziele zu gestalten. Zudem muss ein Interim Manager In der Lage sein, schnell Netzwerke in der Mandantenorganisation aufzubauen, „Förderer“ und „Gegner“ unterscheiden können und empathisch, klar und zielgerichtet kommunizieren. Alles in allem erfordert erfolgreiches Interim Management ein glaubhaftes und zeitgemäßes Führungsverhalten im Sinne von zuhören, beteiligen, befähigen und Verantwortung delegieren, um gemeinsam die Mandatsziele zu erreichen.

Ein gutes Netzwerk ist essenziell für diesen Job, wie erarbeitet und vor allem wie erhält man sich gute Kontakte?

Nur wenige Menschen starten mit starken Netzwerken in ihren Beruf, jedoch verfügt wohl jeder zumindest über ein unbewusstes Netzwerk. Sich dieses bewusst zu machen, im Sinne von festzuhalten, wen man alles kennt, ist aus meiner Sicht der Ausgangspunkt. Darunter können aktuelle oder ehemalige Kunden, Mitarbeiter bzw. Kollegen sein, Freunde, Familie, Nachbarn und sogar Mitglieder des Sportvereins zählen ebenfalls zu unserem Netzwerk.

Eine für mich wesentliche Erfahrung war, dass jeder Netzwerkkontakt mit einem Erstkontakt mit einem mir zunächst unbekannten Menschen beginnt. Auch meine besten Freunde habe ich ja irgendwann einmal zum ersten Mal getroffen. Besonders wichtig ist, dass man gut zuhören kann, denn es geht zunächst einmal weniger darum, die eigene Botschaft unterzubringen, sondern vielmehr darum, Vertrauen aufzubauen. Ich gehe bewusst mit einem Lächeln in jedes professionelle Gespräch, auch wenn ich nur telefoniere. Des Weiteren suche ich Netzwerkkontakte nicht nur danach aus, wer mir nützlich sein kann, das verzerrt meiner Meinung nach das Bild vom Netzwerken, das immer ein Geben und Nehmen sein sollte. Natürlich gehe ich zum Beispiel bei der Ansprache neuer Kontakte selektiv vor, jedoch bewerte ich nicht nach „Business“-Nutzen. Wichtiger ist mir die Sympathie und die Fähigkeit, Beziehungen aufzubauen. Meine Maxime dazu lautet: „das Geschäft folgt der Beziehung“.

Die meisten Menschen nutzen ihr Netzwerk zu wenig. Ich bin jedes Mal überrascht, wie gerne mir meine Kontakte helfen und mich bei meinen Fragestellungen unterstützen. Natürlich darf das keine Einbahnstraße sein, ich muss auch behilflich sein, so dass am Ende eine Win-Win-Situation entsteht.

Und wie gestaltest Du die Netzwerkpflege?

Wie alle Beziehungen müssen Netzwerke sorgsam gepflegt werden. Dabei hilft mir bei taskforce die systematische Wiedervorlage über unsere CRM-Plattform. Da mache ich mir, im Einvernehmen mit meinem Gesprächspartner, Notizen zu dem was ich mit ihm zuletzt besprochen habe. Das können gemeinsame Interessen oder Themen sein, an die man anlassbezogen wieder anknüpfen kann. Die Ansprache erfolgt mal telefonisch, mal einfach nur per E-Mail oder ganz klassisch durch eine Postkarte, etwa zu besonderen Anlässen wie den Jahreswechsel, Geburtstage oder dergleichen.

Die zehn wichtigsten Eigenschaften erfolgreicher Interim Manager

  1. Erfahrung und Know-how im Sinne von Wissen
  2. Methodenkompetenz
  3. Souveränes Auftreten
  4. Freude am Kontakt mit Menschen
  5. Neugierde auf neue Organisationen
  6. Sehr gute Fähigkeiten neue Situationen schnell zu erfassen und in Bezug auf Menschen und Organisation zu gestalten
  7. In der Lage sein, schnell Netzwerke in der Organisation aufzubauen
  8. „Förderer und Gegner“ unterscheiden können
  9. Sehr gute zielgerichtete Kommunikation
  10. Moderne Führung im Sinne von Partizipation, Delegation, Verantwortung abgeben

Du hast betont, wie wichtig es ist, Vertrauen aufzubauen. Welche Faktoren sind dabei ausschlaggebend?

Eine positive Grundeinstellung und die Wertschätzung des Gegenübers, egal über welchen Kanal, sind mir am wichtigsten. Und: gut zuhören können, frei nach dem Motto: „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“. Die Sprache sollte gut strukturiert sein, die Kommunikation auf den Punkt gebracht, wenn möglich habe ich Beispiele im Gepäck. Ich bin immer gut vorbereitet auf mein Gegenüber, informiere mich über den Gesprächspartner und schaue, ob wir gemeinsame Kontakte haben, auf die ich mich beziehen kann. Das bringt manchmal einen Vertrauensvorschuss.

Geduld spielt bei der Anbahnung von Projekten sicher ebenfalls eine Rolle. Woher nimmst Du die Gelassenheit, abzuwarten, bis der Mandant seine Entscheidung für eine Zusammenarbeit getroffen hat?

In diesem Geschäft haben wir in der Regel sehr lange Verkaufszyklen. Nur sehr selten kommt es vor, dass wir einen (Erst-)Kontakt haben, bei dem wir direkt ein Thema als Ausgangspunkt für ein Mandat platzieren können. Hier halte ich es mit der Weisheit „Das Gras wächst nicht schneller, wenn ich dran ziehe“. Mein Ziel ist es, bei meinem Gegenüber „haften“ zu bleiben, das heißt, er soll an mich denken, wenn er irgendwann mal ein Thema lösen, sprich besetzen muss. Die aktuelle Herausforderung durch Corona ist, dass wir nicht mehr an einem Tisch sitzen, sondern „nur“ am Monitor in Kontakt treten. Da ist der persönliche Kontakt in der Regel natürlich wertvoller. Zudem merkt mein Gesprächspartner selbstverständlich, wenn ich Druck habe, weil ich verkaufen muss. Das kommt nicht gut an und wirkt tendenziell unseriös. Dem begegne ich, indem ich mir klarmache, dass ich nicht immer gewinnen muss. Eine Haltung, die mir auch in der Freizeit bei meinem Sport zugutekommt. Oft bin ich erstaunt darüber, dass sich Menschen bei mir melden, zu denen ich vor langer Zeit einmal einen Kontakt hatte. Darüber freue ich mich und es bestärkt mich in meinem Weg.

Herzlichen Dank für das informative Gespräch, Markus.

dummybild 400 Markus Heimbrodt CSO taskforce
+49 174 9456973
 

Markus Heimbrodt ist als Chief Sales Officer für die Führung und Weiterentwicklung des Sales Teams der taskforce verantwortlich. In der Kundenberatung betreut er überwiegend mittelständische Kunden bei der Auswahl und Besetzung anspruchsvoller interimistischer Positionen in Linien- oder Projektverantwortung. Der zweifach diplomierte Pädagoge und Betriebswirt mit langjähriger Managementerfahrung ist seit 2011 als Berater in der Besetzung von temporären Managementpositionen bei der taskforce tätig.

Falls Sie interessiert sind, im Team von Markus Heimbrodt zu arbeiten, schauen Sie gerne auf unsere Karriereseite – dort gibt es Stellen für Berufseinsteiger wie auch für Professionals https://www.taskforce.net/de/sozietaet/karriere .